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Alte Meißner Straße

Oben: Die alte Meißner Straße in Ostsachsen


Meißnerstraße
Alte Meißner Strasse

Die Fortsetzung der Weitmühlstraße erinnert uns an das Land Meißen, das Sachsenland Meißen und die Mark Meißen mit dem Burgplatz Meißen gleichen Namens, heute die Stadt Meißen an der Elbe. Die Namensgebung für diese neuangelegte Straße geschah im Jahre 1900, in Ansehung der geschichtlichen Tatsache, daß nach den hussitischen Greueltaten im 15. Jahrhundert die Stadt durche Einwanderung aus dem Meißner Land neu besiedelt wurde.

Auf einer Karte aus dem Jahre 1762 wird sie schon eingezeichnet, auf den Berliner Meilenblättern, welche um 1800 entstanden, ist ihr Verlauf eingezeichnet und wird als „das Tharander Sträsgen auch Sträschen“, bezeichnet.

Der alte Meißner Handelsweg führte über das Erzgebirge nach Görkau, Udwitz und Puschenpelz nach Prag einerseits und andererseits nach Leitmeritz. Er hieß aber die "alte Meißner Straße". Von Komotau führte über Michanitz ein Weg auf diese diese alte Straße, die auf der Pößwitzer Höhe einmündete. An dieser Stelle befand sich ein sog. Ruhstein, der aber auf den Eidlitzer Marktplatz versetzt wurde. Diese alte Meißner Straße war wohl nur ein breiterer Feldweg, der nur bei Trockenheit befahrbar war.
Nach Pößwitz gelangte man nach 1/2 Stunde an den Schnittpunkt dreier Straßen nach Puschenpelz. Hier wechselte der Fuhrmann seine Pferde und in der Herberge zu übernachten. 2 km weiter ist die Straße weggeackert und nur ein nasser Streifen läßt ihre Existenz ahnen. Hier muß es früher mehrere Gleise gegeben haben. Sicher hat hier ein schwerer  Lastwagen einen zusätzlichen Vorspann nötig. Zwischen Skyrl und Sabnitz erreichte man eine Weggabelung, an der links der Abzweig nach Leitmeritz und weiter nach Schlesien und rechts der nach Prag. An der Weggabel lag früher ein Einkehrhaus namens Puschenbesser. Eine Sage erzählt  von einem Gast, der sich in Puschenpelz ungebührlich aufführte. Er bekam mit der "Pusche " seinen "Pelz" voll. Als er dann im zweiten Gasthaus seine Ungebührllichkeiten wiederholte, hat man ihm das Auspuschen nochmals gründlich besorgt. Der Weg von Komotau nach Laun beträgt 3,5 Meilen. Eine Meile mißt 7.400 Meter. Der erste Meilenstein steht am Ruhstein bei Michanitz.
Der Teil der Meißner Straße der über Leitmeritz nach Schlesien führte, lief über Morawes, Schießglück über die Wasserscheide zweier Sumpfgebiete nach Potscherad. Im böhmischen Mittelgebirge erreichte der Fuhrmann die einsam liegende Hradeker Schenke. Diese hatte keinen guten Ruf, so dass die meisten Fuhrleute bei der Zollschenke einkehrten.
Nach dieser kam endlich die Elbbrücke in Sicht, die nach Leitmeritz führte. Diese alte Holzbrücke nahm nach jedem Hochwasser Schaden und mußte danach meist völlig erneuert werden.
Die Benutzung der alten Buschenbelzer Straße muß im Jahre 1736 geendet haben. Ab da wurde die Prager Straße als sog. Kommerziell und Handelsstraße und alleingültiger Fernverkehrsweg eröffnet. Sie führte südlicher von Laun nach Postelberg, Wissotschan, Horschenz, Komotau, Sebastiansberg und Reizenhain nach Leipzig. Sie wurde modern ausgebaut und das Fuhrgewerbe war verpflichtet, diese Straße zu benutzen. Wer auf anderen Wegen sein Ziel zu erreichen suchte , verlor Wagen und Ladung.
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